Jedes Jahr findet die CeBIT in Laatzen bei Hannover statt und präsentiert für ein internationales Publikum Innovationen, Trends und Solides. In den letzten Jahren nahm die Präsenz von Publishern und Entwicklern stark ab, da die sich sinnvoller auf der Gamescom präsentieren können. Dieses Jahr war das Angebot an Software für Spieler sehr dünn und hauptsächlich die Intel Extreme Masters zogen das Publikum in Halle 23 an. Gewonnen hat übrigens beim Turnier League of Legends Moscow Five aus Russland vor Dignitas und CLG aus den USA. Mehr Informationen zu zu den Intel Extreme Masters weiter unten.
Neben diesem medienwirksamen Ereignis präsentierten sich in dieser Halle noch Intel und Schenker Notebooks (XMG) und ein Bereich war ultraflachen zum Teil spieletauglichen Notebooks verschiedener Hersteller gewidmet. Alles in allem wenig spektakulär. Am Intel-Stand konnte man zumindest ein paar Titel anspielen, darunter League of Legends, Battlefield 3 oder Batman: Arkham City. Diverse Gewinnspiele lockten zusätzlich mit Hardwarepreisen wie Laptops oder Smartphones.
In einer anderen Halle konnte man sich zum Games-Bereich des polnischen Entwicklers City Interactive (Sniper) verirren. Leider stand man dort für ein Gespräch nicht zur Verfügung, aber wenigstens konnte man Call of Juarez und Sniper anspielen.
Hardware FTW!
Etwas reichhaltiger waren die Angebote von Hardwareherstellern, die auch für den Spielermarkt produzieren und entwickeln. Der RAM-Hersteller G.SKILL präsentierte den derzeit schnellsten Quad-Channel-Speicher (DDR3 mit 2666MHz), der allerdings (noch) nicht zu kaufen ist. Seit Januar versucht sich G.SKILL übrigens auch an SD-Karten für Kameras, um neue Märkte zu erschließen.
Schenker Notebooks präsentierte unter dem Label XMG nicht nur in Halle 23 seine neuesten Stücke, sondern auch im Resellerbereich. Neben businessorientierten Notebooks hat sich der Hersteller vor allem auf Spielenotebooks spazialisiert. Interessant war ein Modell, dass mit zwei Grafikkarten läuft. Die Onboard-Grafikkarte ist für 2D-Anwendungen und entsprechend stromsparend, die andere eine reinrassige 3D-Karte, geeignet für aktuelle Spiele – sofern man die richtige wählt. Und der Clou: Man kann on the fly umschalten ohne irgendetwas beenden zu müssen.
Innovationen ohne Spielereien
Abseits der Games-Szene gab es durchaus Innovationen oder sinnvolle Weiterentwicklungen. Wepware aus Korea hievt das Social Network aus seiner Verankerung im Internet und platziert es auf eine Art Metaebene. Man hat die üblichen Möglichkeiten der sozialen Interaktion wie Chat, Nachrichten oder auch kleine Spielchen, bewegt sich aber nicht nur auf einer Site, wie man es von Facebook & Co. gewohnt ist. Das Community Tool installiert man sich auf dem Rechner und nutzt es als eine Art übergeordnetes Social Network. Man kann schnell und einfach mit einem Rahmen Teilbereiche einer Website markieren und dieses Snippet dann über den Community Chat teilen – mit automatischer Angabe der URL, von der man sich bedient hat. Aber nicht nur das. Man kann es auch bei Facebook, Google+ und den meisten anderen Netzwerken posten oder auf das Smartphone schieben. Wepware ist sehr vielseitig, aber noch im Betastadium und voraussichtlich auch frühestens Ende des Jahres in Europa einsatzbereit. Der Fokus liegt zunächst auf Asien und den USA, aber wir werden das Tool im Auge behalten.
Das Hasso-Plattner-Institut (Fachgebiet Human Computer Interaction) präsentierte ein besonders interessantes Forschungsprojekt: das Draw-Your-Own-Interface. Dabei wird demonstriert, wie man ohne handfeste Interfaces wie Fernbedienungen auskommen kann. Auf das Umschalten am Fernseher muss man deshalb allerdings nicht verzichten. Der Nutzer selbst erstellt durch das Zeichnen eines Schalters mit dem Finger auf einer beliebigen Oberfläche einen imaginären Schalter. Damit lässt sich der Fernseher bedienen, das Licht an- und ausmachen oder die Jalousien herunterfahren. Dieser Schalter existiert damit nur in der Vorstellung des Nutzers und ist genau da platziert, wo er ihn gerade braucht. Das Suchen nach einer Fernbedienung fällt damit aus. Möglich machen das strategisch platzierte Tiefenkameras, die Positionen dreidimensional einordnen können. Somit ist das Drücken eines imaginären Schalters umsetzbar, ganz gleich, ob er an die Wand, die Armlehne oder den Fußboden gezeichnet wurde. Auf der Messe hat man dafür erst einmal auf die XBOX-Kinect-Kameras gesetzt.
Fazit
Aus unserer Sicht war die CeBIT 2012 eher interessant als bahnbrechend oder begeisternd. Lediglich die Intel Extreme Masters dürften hier als Highlight betrachtet werden. Interessiert man sich aber nicht für eSports, hatte man alles Interessante bereits an einem halben Tag gesehen. Hardware-Interessierte dürften noch etwas länger bleiben wollen, aber auch da hätte vermutlich ein Tagesticket ausgereicht. Im nächsten Jahr wird es vermutlich nicht besser für Spielefans und man sollte besser die Gamescom vom 15.08.2012 bis 19.08.2012 in Köln anvisieren.
Intel Extreme Masters
Die Intel® Extreme Masters ist die globale Liga der eSport Champions seit 2006. Sie richtet die angesehensten und am härtesten umkämpften Wettbewerbe in Counter-Strike, StarCraft 2 und Quake Live aus.
eSport-Champions aus Europa, Asien und Amerika kämpfen um 400.000 Dollar Preisgeld – weltweit das höchste Preisgeld für eine internationale Liga. Live-Turniere auf den größten IT- und Gaming-Ausstellungen präsentieren die besten Teams und Spieler der Saison – weltweite eSport-Stars.
Die Spiele und Turniere der Intel® Extreme Masters werden vom Web-TV ESL TV übertragen.
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